Wie am Venice Beach
Kaum eine andere Sportart kombiniert die Aspekte Spass, Fitness, Athletik und Technik so gut miteinander wie Beachvolleyball. Die Sportart stammt ursprünglich aus Kalifornien – nur ein Grund, warum man bei Beachvolleyball automatisch an coole Menschen mit Sonnenbrillen und sexy Körpern denkt.
Seit dem Jahr 1996 ist Beachvolleyball olympisch und heutzutage findet man auch in vielen Grossstädten Beachvolleyball-Felder. Die Kombination mit einer Strandbar sorgt für Urlaubsfeeling. Und wenn sich das Feld dann noch an einem See befindet, fühlt man sich genau wie am Venice Beach.
In vielen Städten wie Frankfurt, Hamburg und Berlin gibt es übrigens auch Beachvolleyball-Hallen. So kann man sich auch in der kalten Jahreszeit im Sand „räkeln“ und zu Höchstform auflaufen.
Warum die Sportart so fit macht
Wer schon einmal Volleyball im Sand gespielt hat, weiss, wie anstrengend das ist! Um im Sand „eine gute Figur“ zu machen, benötigt der Sportler nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch eine hervorragende Koordination. Die Sportart fordert dem Rumpf, den Oberschenkeln, den Schultern und den Armen alles ab und in nur einer Stunde Volleyball im Sand verbrennt man zwischen 500 und 600 Kalorien. Das liegt vor allem daran, dass der Sand die Bewegungen deutlich erschwert – die Bewegungen sind nicht nur äusserst schnell und komplex, sondern erfordern das Zusammenspiel aller Muskelgruppen.
Die Vorbereitung auf das Spiel
Wer im Freibad oder am Strand beim Spiel mit dem Ball nicht dadurch auffallen möchte, dass er nach jedem Schlag eine Pause benötigt, sollte ein allgemeines Ausdauertraining (z.B. Joggen) und ein Ganzkörper-Krafttraining betreiben. Auch Sprints im Sand sind eine ideale Möglichkeit, um sich auf die sportartspezifischen Anforderungen vorzubereiten.
Steht man dann auf dem Feld, sollte man sich ausreichend aufwärmen, denn sonst drohen Verstauchungen, Zerrungen und weitere Verletzungen. Denn obwohl Beachvolleyball eine Sportart ohne Körperkontakt ist, ist die Verletzungsgefahr verhältnismässig hoch.
Verletzungen durch Aufwärmen vermeiden
Der gefährdetste Körperteil sind in diesem Zusammenhang die Hände bzw. die Finger: Brüche, Sehnenrisse und Verstauchungen stehen beim Beachvolleyball nicht auf der Tagesordnung, sind aufgrund der schnellen Ballgeschwindigkeiten beim Blocken und beim Pritschen aber jederzeit möglich. Es gilt, die Hände (so wie auch alle anderen Körperbereiche) intensiv mit dynamischen Dehnübungen und spielnahen Situationen aufzuwärmen. Auf diese Weise kann man derartigen Verletzungen bestmöglich vorbeugen.
Der Sand wirkt zwar generell weniger belastend auf die Kniegelenke, die Sprunggelenke und die Wirbelsäule als ein harter Hallenboden, allerdings sorgt der weiche Untergrund auch dafür, dass man schneller umknicken kann. Damit die Bänder und die Menisken nicht gleich beim ersten „Fehltritt“ reissen bzw. Schaden nehmen, müssen, wie bereits erwähnt, sämtliche Körperbereiche aufgewärmt werden.
In Bezug auf diese Art von Verletzungen kommt dem Ganzkörper-Krafttraining eine besondere Rolle zu, denn dieses sorgt dafür, dass die Muskeln besser arbeiten und eher die eine oder andere Fehlstellung der Gelenke verzeihen.
Die wichtigsten Beachvolleyball-Regeln
Anders als beim klassischen Volleyball, setzt sich ein Team beim Beachvolleyball nicht aus sechs, sondern aus zwei Spielern zusammen. Alleine aufgrund dieser Tatsache ist Beachvolleyball deutlich anstrengender als Volleyball in der Halle.
Das Spielfeld ist rechteckig und weist eine Grösse von 16 x 8 m auf. Hieraus ergibt sich pro Team eine Feldgrösse von 8 x 8 m. Das Feld ist durch ein Netz getrennt. Die Oberkante hängt bei Männern 2,43 m hoch. bei Frauen ist das Netz 2,24 m hoch. Um das Spielfeld herum muss eine sogenannte Freizone errichtet werden. Das heisst nichts Anderes als, dass nach den Seitenlinien mindestens 3 m Platz zum nächsten Gegenstand oder Zuschauer sein muss.
Ein Spieler darf nur unter dem Netz hindurchgehen, wenn er dadurch nicht seinen Gegner stört.
Die wichtigsten Regeln II
Das Spiel beginnt mit dem Aufschlag. Diesen führt man von hinter der Grundlinie aus. Ein Spieler schlägt so lange auf, bis das andere Team das Aufschlagrecht gewinnt. Gewinnt ein Team das Aufschlagrecht zurück, schlägt das andere Teammitglied auf.
Die Teammitglieder müssen den Ball während des Spiels abwechselnd berühren und spätestens beim dritten Ballkontakt des Teams muss man den Ball über das Netz befördern. Anders als beim Hallen-Volleyball zählt der Block als erster Ballkontakt. Es gibt allerdings die Ausnahme, dass ein blockender Spieler den Ball zweimal berühren darf.
Die wichtigsten Regeln III
Man darf den Ball mit allen Körperteilen spielen und sowohl das obere als auch das untere Zuspiel ist erlaubt. Das Pritschen über das Netz ist nur in bestimmten Fällen erlaubt und ein Lob, wie er im Hallen-Volleyball oft ausgeführt wird, gilt als technischer Fehler.
Die Zählweise
Ein Team erhält einen Punkt, wenn das andere Team den Ball nicht regelgerecht über das Netz zurückspielen konnte. Es wird per Rally-Point-System gezählt, d.h. eine Mannschaft kann bei eigenem Aufschlag UND bei gegnerischem Aufschlag punkten.
Das Spiel ist zwei Gewinnsätze lang. Die ersten beiden Sätze werden beim Erreichen von 21 Punkten gewonnen, der mögliche dritte Satz, Tiebreak genannt, wird mit 15 Punkten gewonnen. Zu beachten ist, dass eine Mannschaft für den Satzgewinn zwei Punkte Vorsprung haben muss (also mindestens 21 zu 19). Steht es 20 zu 20, wird bis 22 gespielt usw.
Nach jeweils 7 gespielten Punkten (im Tiebreak nach 5 Punkten) werden die Spielfeldseiten getauscht. So sollen Nachteile aufgrund von Windverhältnissen und anderen Faktoren unter freiem Himmel ausgeglichen werden.
Ernährungstipps für Beachvolleyballer
Um den hohen Belastungen der Sportart langfristig standhalten zu können, müssen Beachvolleyballer u.a. ausreichend viele Aminosäuren und Proteine aufnehmen. Diese sind z.B. für die Bildung von wichtigen Enzymen und für die Regeneration von Bedeutung. Des Weiteren gibt es diverse Riegel und Drinks, die während der Belastung für genügend Ausdauer und Energie sorgen. Das ist vor allem von Vorteil, wenn man bereits einige Stunden lang gespielt hat und seine letzten Kräfte mobilisieren muss, um den entscheidenden Punkt zu gewinnen.