Essen und psychisches Wohlbefinden

Dass sich eine nährstoffreiche, ausgewogene Ernährung positiv auf die körperliche Gesundheit auswirkt, weiss jedes Kind. Doch wusstest Du, dass dein Essen auch starken Einfluss auf deine Psyche hat? Nicht umsonst spricht man häufig von “Nervennahrung“, “Frustessen“ und ähnlichen Begriffen. Aber wie genau können wir unsere Psyche mit dem richtigen Essen positiv beeinflussen? Dieser Artikel liefert die Antwort.

Der Zusammenhang zwischen der Nahrung und unserem seelischen Wohlbefinden…

… ist ein sehr komplexer. Dabei ist es interessant zu wissen, dass sich nicht nur Lebensmittel mit bestimmten Nährstoffen positiv auf unser Glücksempfinden auswirken: Auch die Nahrungsqualität sowie das Genusserlebnis am Tisch, sprich: die Art und Weise, wie wir unser Essen verzehren, wirken sich auf uns aus.

Empfinden wir Glück, ist das auf den Botenstoff namens Serotonin, auch bekannt als “Glückshormon“, zurückzuführen. Dieser Botenstoff hebt aber nicht etwa nur unsere Stimmung, sondern beeinflusst zudem unseren Schlafrhythmus, unsere Körpertemperatur als auch unseren Sexualtrieb. Schnell wird klar: Serotonin und seelisches Empfinden sind zwei untrennbare Faktoren.

Serotonin kann über die Nahrung aufgenommen werden. Allerdings ist die Produktion des Botenstoffes in unserem Gehirn weitaus relevanter für unsere Stimmungslage. Wir können diese Prozesse fördern, indem wir eine entsprechende Ernährung pflegen. Mehr hierzu im weiteren Verlauf des Beitrags.

 

  • Hinweis: Ist die Serotonin-Konzentration in unserem Körper zu gering, neigen wir zu einer getrübten Laune.

Essen, das glücklich macht

Reichhaltige Serotonin-Lieferanten sind u.a. Bananen, Ananas und andere exotische Früchte sowie Nüsse. Wie bereits erwähnt, kann sich das in unserem Essen enthaltene Serotonin jedoch nicht direkt auf unsere Stimmung auswirken. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Botenstoff im Rahmen des Verdauungsprozesses nicht im Gehirn andocken und seine glücklich machenden Wirkungen erzielen kann.

Obwohl das Serotonin aus unserem Essen keinen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden hat, können wir dieses durch eine ausgewogene Ernährung steigern. Und zwar, indem wir Nahrungsmittel zu uns nehmen, die die körpereigene Serotoninproduktion anregen:

  • Die Vorstufe, also der Grundbaustein von Serotonin ist Tryptophan, eine Aminosäure, die besonders in Dinkel, Fisch, Paranüssen und Milch- sowie Sojaprodukten vorkommt. Nimm ausreichend von diesen Zutaten zu dir. Dann steht deinem glücklichen Leben nichts im Weg. Aber Achtung! Nimmst Du parallel dazu zu viel Eiweiss auf, wird die Gewinnung von Tryptophan gebremst.
  • Damit das Tryptophan vom Essen ins Gehirn gelangen kann, werden Kohlenhydrate benötigt. Diese findest Du u.a. in Reis, Nudeln und Kartoffeln.
  • Auch Magnesium regt die körpereigene Serotoninproduktion an. Dieser Mineralstoff kommt u.a. in Sojaprodukten, Nüssen und Vollkornprodukten vor.

Wertvolle Serotonin-Bomben

Es gibt einige Lebensmittel, die besonders reich an Magnesium, Kohlenhydraten und Tryptophan sind. Diese Nahrungsmittel wirken sich demnach besonders positiv auf den körpereigenen Serotoninspiegel aus und fördern das Wohlbefinden. Die folgenden Zutaten sollten regelmässig im Essen Verwendung finden:

  • Vollkornprodukte
  • Nüsse
  • Bananen
  • Trockenfrüchte (z.B. Feigen oder Datteln)
  • Avocados
  • dunkle Schokolade.

Die ideale Ergänzung

Es gibt auch einige scharfe Gewürze, denen eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben wird (z.B. Peperoni- oder Chilischoten). Diese enthalten den für den scharfen Geschmack verantwortlichen Wirkstoff Capsaicin. Nimmt unser Gehirn die Schärfe als Schmerzsignal war, schüttet es das schmerzlindernde Hormon Endorphin aus. Endorphine wirken aber nicht nur schmerzlindernd, sondern zudem stressreduzierend und Euphorie-steigernd!

 

  • Gut zu wissen: Das in Ingwer enthaltene Gingerol sowie das im Pfeffer vorkommende Piperin haben ähnliche Wirkungen wie der Stoff Capsaicin.

Essen als Balsam für die Seele

Wie eingangs erwähnt, haben nicht nur bestimmte Boten- und Wirkstoffe, sondern auch die Art, wie wir das Essen verzehren, Einfluss auf unser seelisches Empfinden. Bei aller Fokussierung auf eine ausgewogene Ernährung darf der Genuss also nicht zu kurz kommen! Essen ist eben viel mehr als das Stillen von Hungergefühlen und die Zufuhr von wichtigen Nährstoffen!

  • Wer sich Zeit für seine Mahlzeiten nimmt, erfreut sich nicht nur an einem besseren Geschmackserlebnis, sondern erlebt Ruhe, Wohlbehagen und Glück.
  • Das gilt umso mehr, wenn man das Essen auch in Ruhe zubereitet.
  • Studien zeigen, dass das gemeinsame Speisen mit Familie und Freunden glücklicher macht als das alleinige Schlemmen.
  • Selbst ein liebevoll gedeckter Tisch scheint sich positiv auf das seelische Empfinden auszuwirken.

 

  • Merke: Der Prozess des Speisens verlangt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Das heisst auch, dass Lesen, Fernsehen und andere nebensächliche Tätigkeiten tabu sein sollten. Solche Ablenkungen beeinträchtigen das Geschmacksempfinden und wirken sich negativ auf die Essgeschwindigkeit aus.

Weiterführende Hinweise

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist der Grundstein für ein erfülltes Leben. Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, brauchen Körper und Geist u.a. langkettige Kohlenhydrate, Proteine und Aminosäuren. Ebenso sind Vitamine und Minerale als auch hochwertige Fettsäuren von grösster Bedeutung für unsere Gesundheit.

 

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