Warum du Sportverletzungen nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest
Bei Sportverletzungen muss es schnell gehen. Diese Fakten zur Ersten Hilfe für Sportler können dir viel Ärger ersparen.
Nicht immer haben Sportverletzungen etwas mit Pech zu tun. Oftmals liegen ganz andere Ursachen zugrunde. Ein mieser Trainingszustand, ungenügendes Aufwärmen oder aber auch übertriebener Ehrgeiz können zu Sportverletzungen führen.
Ach das wird schon wieder!
Wenn du erst mal nichts unternimmst, kann das deine Heilung erheblich verzögern oder sogar die Verletzung noch schlimmer machen. Mit falschem Ehrgeiz ist dir bei Sportverletzungen nicht geholfen. Gebe deinem Körper die nötige Ruhe die er braucht.
Die PECH-Regel ist das A & O bei der Soforthilfe
Ohne eine angemessene Akutbehandlung kann es bei deinen Sportverletzungen zu einer verzögerten Heilung kommen. Das kann dich in deinem Training noch weiter zurückwerfen und zu dauerhaften Schäden führen. Die sofortige Erste Hilfe bei Sportverletzungen am eigenen Körper oder beim Trainingspartner, ist nach der PECH-Regel daher sinnvoll und einfach. Pause, Eis, Compression und Hochlagern, das ist deine Formel für den Ernstfall. Durch diese schnelle Hilfe kannst du deinen Leidensweg deutlich verkürzen. Zumindest was stumpfe Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verrenkungen betrifft.
Pause
Zähne zusammenbeißen und weitermachen? Das solltest du lieber nicht tun. Oft droht durch dieses Verhalten eine Verschlimmerung der Beschwerden. Du solltest die betroffenen Stellen erst dann wieder belasten, wenn du im Ruhezustand keine Schmerzen mehr empfindest. Je nach betroffener Körperstelle kannst du trotzdem locker Radfahren oder schwimmen. Durch die aktivierte Durchblutung kann der Heilungsprozess beschleunigt werden.
Aber, übertreibe nicht die Belastung. Bei Schmerzen höre sofort auf.
Eis
Kühlen ist jetzt besonders wichtig. Durch das Kühlen werden deine Blutgefäße enger und weniger Flüssigkeit kann in das Gewebe dringen. Das hat zum Vorteil, dass die Schwellung geringer bleibt. Gleichzeitig wird durch das Kühlen die Entzündungsreaktion gehemmt.
Wichtig: Versuche immer nur 10min am Stück zu kühlen, 10min Pause und dann wieder kühlen. Super praktisch ist auch ein Eis-Spray. Dieses solltest du allerdings nicht direkt aufsprühen da sonst die Gefahr von lokalen Erfrierungen droht. Benutze lieber ein Tuch, besprühe dieses und lege es dann auf die betroffene Stelle.
Compression
Bei jeder deiner Verletzungen reißen kleine Blutgefäße auf. So entsteht der sogenannte Bluterguss. Durch etwas Druck von außen, kannst du die Schwellung vermindern und deinen Schmerz lindern.
Tipp: Mache einen Druckverband. Lege eine elastische Binde auf die betroffene Stelle und umwickle sie, sodass eine leichte Spannung entsteht. Doch Achtung nicht das Bein oder den Arm abschnüren.
Hochlagern
Hast du dich am Arm oder Bein verletzt ist das Hochlagern ebenfalls wichtig um die Blutung und Schwellung zu verringern. Lagere das betroffene Körperteil eben, aber trotzdem immer über Herzhöhe. So kann ausgetretene Flüssigkeit über die Lymphbahnen wieder aufgenommen und abtransportiert werden.
Fazit
Schnelle Selbsthilfe ist gut und kann dir im Ernstfall helfen die Schmerzen zu lindern und deine Heilung zu beschleunigen. Dennoch hat alles seine Grenzen. Sollten deine Schmerzen zu stark sein oder lange anhalten, dann gehe zum Arzt. Auch wenn die Schwellung deutlich dicker wird oder du die Blutung nur schwer stoppen kannst suche einen Arzt auf.
Von Prellung, Krampf und Co – alles was du darüber wissen musst
Muskelprellung
Bei einer Muskelprellung liegt die Ursache oft bei Fremdeinwirkungen wie Tritten oder Stößen. Die Symptome sind oft ein flächiger und anfangs heftiger Schmerz mit einem Spannungsgefühl. Diese werden durch gequetschtes Muskelgewebe und verletzte Blutgefäße verursacht.
Soforthilfe: Meist droht dir ein Bluterguss. Lege daher einen kühlenden und großflächigen Druckverband an und lege das betroffene Körperteil hoch.
Muskelkrampf
Ein Muskelkrampf kommt oft durch eine Muskelstoffwechsel-Störung oder eine Überanstrengung deiner Muskeln. Ursachen sind oft ein Mineralsalzverlust oder auch zu enge Kleidung. In manchen Fällen kann auch eine Störung im Bereich der Lendenwirbelsäule die Ursache sein. Symptome sind oft ein Spannungsgefühl in der betroffenen Muskelregion verbunden mit heftigen Schmerzen, welche sogar zur kurzeitigen Bewegungsunfähigkeit führen können.
Soforthilfe: Du solltest deine Muskulatur sofort dehnen. Außerdem achte darauf, dass du bei und nach intensiven Trainingseinheiten deinem Körper wieder genug Vitamine & Minerale zuführst. Solltest du diese nicht über deine tägliche Nahrung ausreichend zu dir nehmen können, gibt es verschiedene Präparate wie Brausetabletten oder ähnliches, welche die Aufnahme unterstützen.
Wenn du einen Wadenkrampf hast, dann setze dich auf den Boden und versuche deine Fußspitze zum Körper zu ziehen. Halte diese Position 20sek, dann locker lassen und wiederholen bis der Krampf weg ist.
Muskelzerrung
Die Ursachen von Muskelzerrungen liegen oft in einer schnellen Bewegung, einer nicht genug aufgewärmten Muskulatur oder auch bei einer bereits sehr ermüdeten Muskulatur. Die Muskelspannung wird gestört und so reißen einzelne feine Mikrofasern. Symptome sind vor allem Unbehagen in der Muskulatur oder auch ein krampfartiger, ziehender Schmerz. Sollte das auftreten, beende sofort dein Training.
Soforthilfe: Du solltest deinen Muskel sofort entspannen und einen Kühl-Druck-Verband anlegen. Sollten die Schmerzen bleiben oder sogar noch stärker werden so kann ein Faserriss vorliegen. Sollte der Schmerz nicht stärker werden, dann nach dem Entfernen des Verbandes die betroffene Stelle dehnen, entspannen und wieder dehnen. Das Dehnen sollte ca. 7 bis 10 Sekunden dauern, das ganze wiederholst du 10 bis 15 Mal.
Achtung: Wenn du trotz einer Zerrung weitermachst kannst du einen Muskelfaserriss riskieren.
Muskelfaserriss
Ein Muskelfaserriss entsteht häufig während oder nach einer extremen Belastung durch die Übermüdung oder Übersäuerung der Muskeln. Aber auch ein mangelhaftes Aufwärmen des Muskels vor einer intensiven Belastung kann eine Ursache sein. Symptome sind oft ein plötzlicher und starker Schmerz, der sich wie Nadelstiche anfühlt. Bei großen und dunklen Blutergüssen besteht oft der Verdacht eines Muskelfaser- oder Muskelbündelrisses
Soforthilfe: Lagere den Muskel sofort entspannt, lege einen Kühl-Druck-Verband an und suche unbedingt sofort einen Arzt auf. Wichtig: Führe keine Wärme zu.
Knochenbruch
Die Ursache eines Knochenbruches ist oft eine Gewalteinwirkung. Diese kann ein Sturz, Stoß oder auch Tritt sein. Etwas seltener vorkommend ist der sogenannte Ermüdungsbruch, welcher durch eine Dauerbelastung entsteht. Symptome werden oft als Knirschen oder Knacken wahrgenommen, welches oft mit starken Schmerzen verbunden ist. Deine Beweglichkeit und Belastbarkeit ist dann stark eingeschränkt. Zudem tritt durch den Schock oft Übelkeit und Erbrechen ein. Starke Blutungen und ein Taubheitsgefühl können auf eine Verletzung großer Blutgefäße oder Nerven deuten.
Soforthilfe: Versuche die betroffene Region sofort zu entlasten und dich schmerzfrei zu lagern. Bei Kreislaufschwäche zum Beispiel durch den Schock, sollten deine Beine hochgelagert werden. Offene Brüche nur LOCKER mit einer Mullkompresse abdecken und einen Notarzt rufen.
Achtung: Die Verletzung nicht kühlen.
Bänderriss
Ein Bänderriss kommt meist im Sprunggelenk oder Knie vor und wird durch einen Tritt, Schlag oder das sogenannte Vertreten hervorgerufen. Symptome sind oft ein akuter und stechender Schmerz welcher mit einer schnellen Schwellung der betroffenen Körperregion einhergeht. Der akute Schmerz lässt häufig schnell nach. Ein sicherer Hinweis auf einen Bänderriss ist ein unsicherer Gang oder Wegknicken des Gelenks. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Besitzt du eine gut trainierte Muskulatur, so kann diese die Funktion der Bänder teilweise übernehmen und so eine Verletzung verschleiern.
Soforthilfe: Versuche so schnell wie möglich mit der Kühlung und einem Kompressionsverbandes zu beginnen. Die betroffenen Gliedmaßen solltest du wieder hochlagern und schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Verrenkung
Eine Gewalteinwirkung wie ein Sturz oder Tritt sind oft Ursachen für eine Verrenkung. Das heißt, die Kniescheibe oder zum Beispiel der Oberarmkopf sind aus seiner normalen Position gerutscht. Sie verbleiben dann dort oder springen spontan wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Symptome sind oft heftige Schmerzen welche nicht nur in der Bewegung sondern auch in der Ruheposition auftreten.
Soforthilfe: Stelle unverzüglich deine Aktivität ein. Sollte eine Verrenkung der Kniescheibe vorliegen, dann beuge nicht das Gelenk aber kühle es. Lege einen Druckverband nur dann an, wenn die Kniescheibe wieder in ihre Ausgangsposition zurückgesprungen ist und suche einen Arzt auf. Sollte die Kniescheibe nicht zurückgesprungen sein rufe sofort einen Notarzt. Auch bei einer Verrenkung der Schulter rufe einen Notarzt oder lasse dich liegend zum Arzt bringen. Deinen Arm solltest du versuchen zu entlasten aber lasse ihn nicht frei herabhängen.
Achtung: Versuche niemals bei dir oder jemand anderem ein Gelenk wieder einzurenken. Das sollte nur ein Arzt machen.